Freitag, den 17. Februar 2017 bis Samstag, den 18. Februar 2017 im Stephansstift in Hannover
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Interkulturellen Woche findet 2017 im Jahr der Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Im Rahmen der bundesweiten Vorbereitungstagung sollen zentrale Fragen und Problemstellungen besprochen und mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages diskutiert werden. Damit verbunden ist die Erwartung, dass Politikerinnen und Politiker sich gemeinsam mit vielen anderen den aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft in ihrer Vielfalt stellen und zugleich deutlicher und entschiedener als bisher rassistischen und nationalistischen Strömungen entgegentreten.
In Deutschland wie auch in anderen Ländern Europas sinkt die Hemmschwelle für rassistische Worte und Taten. Der Ruf nach einfachen Lösungen findet medial Beachtung. Für komplexe Probleme und Herausforderungen gibt es aber keine einfachen Lösungen.
In der Vielfalt, die in Deutschland über Generationen gewachsen ist, liegt die Zukunft unserer Gesellschaft. Vielfalt weckt die Kreativität für Problemlösungen, das verbindet und macht stark. Es gilt diese verbindende Kraft der Vielfalt öffentlich in Erinnerung zu rufen. Es geht um die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Leiten uns auch in Zukunft die Menschenrechte und die Achtung des Nächsten?
Rassismus und Nationalismus verstärken das Trennende und schüren Ängste. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Völkische Überhöhungen wurden durch das „Projekt Europa“ überwunden. Ein Zurück in nationalistische Kleinstaaterei würde die Basis des Zusammenlebens in Deutschland und in Europa zerstören.
Gegen diese Anfeindungen gilt es auch öffentlich Position zu beziehen. Die Stimmen der Vielen, die sich zivilisiert und angemessen und nach wie vor in großer Mehrzahl für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland und in Europa einsetzen, müssen im politischen Diskurs in Deutschland wieder hörbar werden. Fragen nach Achtung des Rechts auf Familieneinheit, nach gleichen Chancen und nach einem Leben in Würde sind wieder in die politische Debatte einzubringen.
Das Programm am Freitag, den 17. Februar 2017
12.30 Uhr: Anmeldung, Begrüßung, Markt der Möglichkeiten
13.00 Uhr: Begrüßung
Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA) zur Interkulturellen Woche, Hannover
13.15 Uhr: Grußwort
Doris Schröder-Köpf, Beauftragte für Migration und Teilhabe des Landes Niedersachsen
13.30 Uhr: Deutschland 2017: Vielfalt im Wahljahr
- Farhad Dilmaghani, DeutschPlus e.V., Berlin
- Kübra Gümüşay, Journalistin, Hamburg
- Dr. Jens Schneider, Universität Osnabrück
Moderation: Jutta Weduwen, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Berlin
15.00 Uhr: Arbeitsgruppen zum Motto: „Vielfalt verbindet.“
AG 1: Was Flüchtlinge brauchen, was Ehrenamtliche brauchen
- Asia Afaneh-Zureiki, Islamwissenschaftlerin, Berlin
- Dr. Peyman Javaher Haghighi, kargah e.V., Hannover
- Kai Weber, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Hannover
Moderation: Judith Bartsch, Geschäftsstelle Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt, Berlin
AG 2: Vielfältig gegen islamophobe Stimmungsmache
- Tahera Ameer, Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin
- Yasmin Khurshid, Stiftung für die internationalen Wochen gegen Rassismus, Darmstadt
- Tina Wiesner, Projekt „Salam Aleikum – Friede sei mit Dir. Prävention gegen Islamismus“, Dessau
Moderation: Jutta Weduwen, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Berlin
AG 3: Kirchliches Profil gegen Rassismus und Rechtspopulismus schärfen
- Andreas Belz, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Bistum Mainz
- Dr. Bianca Dümling, CVJM Hochschule Kassel
- Petra Schickert, BAG Kirche und Rechtsextremismus, Kulturbüro Sachsen e.V., Dresden
Moderation: Stefanie Wahle-Hohloch, Diözese Rottenburg-Stuttgart
AG 4: Abschiebungen nach Afghanistan im Spiegel menschenrechtlicher und ethischer Standards
- Volker Brengelmann, Innenministerium Niedersachsen, Hannover (angefragt)
- Kerstin Düsch, Kommissariat der deutschen Bischöfe, Berlin
- Shakila Nawazi, Krisenberatung für Flüchtlinge & Migranten, Hannover
Moderation: Claudia Dunckern, Ev. – Luth. Kirche in Bayern, München
AG 5: Junge Flüchtlinge: Teilhabe durch Bildung
- N.N., Jugendliche ohne Grenzen
- Marc Millies, Flüchtlingsrat Bremen
- Andreas Müller, Niedersächsisches Kultusministerium, Hannover
Moderation: Dörthe Hinz, Bundesfachverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, Hannover
AG 6: Lernort Betrieb: Partizipation von Flüchtlingen
- Inge Henningsen, Stiftung Bahn-Sozialwerk, Integration Schiene, Frankfurt/M.
- Volker Roßocha, Deutscher Gewerkschaftsbund, Berlin
- Thomas Wagner, Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau
Moderation: Daniel Weber, DGB-Bildungswerk Bund, Düsseldorf
AG 7: Familiennachzug zu Flüchtlingen
- Karim Al Wasiti, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Hannover
- Dr. Michael Maier-Borst, Mitarbeiter im Stab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Berlin
- Bernward Ostrop, Deutscher Caritasverband, Berlin
Moderation: Andrea Kothen, PRO ASYL, Frankfurt/M.
AG 8: Keine Gewalt im Namen Gottes!
- Dr. Hilal Al-Fahad, Haus der Religionen, Hannover
- Dr. Werner Höbsch, Referat Dialog und Verkündigung, Erzbistum Köln
- Prof. Wolfgang Reinbold, Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
Moderation: Johannes Stein, Katholische Arbeitnehmerbewegung Deutschlands, Köln
17.45 Uhr: Musica Del Paradiso: Rezitation mit Musik
18.45 Uhr: Abendessen
20.00 Uhr: Lesung – Jagoda Marinić: Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?
Moderation: Ioanna Zacharaki, Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Düsseldorf
Programm am Samstag, den 18. Februar 2017
8.45 Uhr: Morgenandacht
Dr. Aguswati Hildebrandt Rambe, Ev.-luth. Kirche in Bayern, München
09.00 Uhr: Wer „Wir“ sind und wo „Wir“ hinwollen: Was haben die im Bundestag vertretenen Parteien vor?!
Die Politikerinnen und Politiker stellen in fünf Minuten im Plenum ihre jeweiligen Schwerpunkte für die kommende Legislaturperiode des Deutschen Bundestages vor.
Anschließend findet in Arbeitsgruppen eine moderierte Diskussion statt.
- CDU: Barbara Woltmann, MdB
- SPD: Svenja Stadler, MdB
- Bündnis90/Die Grünen: Volker Beck, MdB
- Die Linke: Ulla Jelpke, MdB
11.30 Uhr: Impulse und Perspektiven für die Interkulturelle Woche 2017
- Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende
- Thorsten Leißer, stellv. Vorsitzender
- Günter Burkhardt, Geschäftsführer
11.30 Uhr: Imbiss zum Ausklang
12.00 Uhr: Ende der Tagung
Stand: 6.12.2016
Quelle: Interkulturelle Woche, www.interkulturellewoche.de